Mittwoch 27. April 2016 | |
19:20 young persons guide – Konzerteinführung | |
20:00 Uhr Eröffnungskonzert | |
Liebe in Variationen |
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Ragna Schirmer Klavier
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Clara Schumann Romance variée op.3 Variationen op.20 über ein Thema von Robert Schumann Robert Schumann Impromptus op.5 über eine Romanze von Clara Wieck Johannes Brahms Variationen op.9 über ein Thema von Robert Schumann |
Liebe geht bei uns Normalos oft gern durch den Magen. Die weniger Normalen bringen – je nachdem – ihre Zuneigungsbekundungen vielleicht angemessener über Notenköpfe zum Ausdruck, also in Form schmachtender Motive oder sanfter kleiner Themensplitter. Wer kennt die wahren Feinheiten um die persönliche Beziehung zwischen Robert Schumann und seiner Frau Clara Wieck, um das Hinzutreten eines jüngeren Dritten, Johannes Brahms? Ragna Schirmer ist deren versteckten »Botschaften« – offenbar ist sie die Erste – auf den Grund gegangen. Es ist ihr als Pianistin ein Herzensbedürfnis, diese vier so untergründig miteinander verflochtenen und leider selten gespielten Werke als eine kleine Welt für sich vorzustellen. »Keine Gattung lässt dem Komponisten so viel Raum wie die Variationsform. Die Art und Weise, wie ein Thema verarbeitet wird, ja schon die Auswahl des Themas an sich, ist immer ein Bekenntnis.« (R. S.) Sie möchte dem Hörer dasselbe Vergnügen bereiten, welches sie beim Spielen dieser Werke empfindet: Einblicke in eine Welt zu tun, die aus vier Takten und der Liebe dreier großer Musiker entsteht. Sehr viele Jahre später, als Schumann gesundheitlich bereits sehr angegriffen war, vermerkte Clara in ihrem Tagebuch: »Brahms hat eine schöne Idee gehabt – ein Überraschung für dich, mein Robert! Mein Thema aus alter Zeit hat er in deines mit verflochten – ich sehe schon dein Lächeln!« So dauerhaft kann Liebe währen! |
Karten | Preise | Vorverkauf |
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Donnerstag 28. April 2016 | |
11:00 Öffentliche Probe – Erleben Sie die Proben für die Konzerte. (Freier Eintritt) | |
17:00–19:30 classic-clip 2016 – Präsentation Videowettbewerb. (Freier Eintritt) | |
19:20 young persons guide – Ein unkonventioneller Einführungsvortrag, gestaltet von Schülerinnen und Schülern |
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20:00 Uhr | |
Das Geschenk Hoffnung |
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Emanuel Wehse Violoncello Christian Petersen Klavier |
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Ludwig van Beethoven Variationen über »Bei Männern, welche Liebe fühlen« WoO 46 Johannes Brahms Sonate Nr.1 e-Moll op.38 für Violoncello und Klavier Clara Schumann Romanze op.22,1 César Franck Sonate für Violoncello und Klavier A-Dur |
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Cello neben dem Klavier und der Violine zu einem Lieblingsinstrument talentierter Laienspieler. Gleichzeitig wuchs der Wunsch bei den Profis nach Kompositionen, die dem romantisch-virtuosen Zeitgefühl entsprachen. Dies war nur möglich dank einer sich rasant entwickelnden Spieltechnik, die nur so neue Dimensionen eröffnen konnte. Alfred Einstein bezeichnete aus gutem Grund »Die Entdeckung des Cellos in der Romantik« als wesentlichen Baustein in der musikalischen Entwicklung jener Zeit. Die klanglich expressiven Qualitäten dieses Instruments, seine enorme Spannweite zwischen tiefem und hohem Register, dabei mal schwermütig oder rasant, nervös vibrierend oder kraftvoll »poetisch« – all das waren seine Mittel, die Hörer oft bedingungslos zu fesseln. Insbesondere zwei Gattungen eigneten sich dafür besonders: die Duosonate und das lyrische Stück für Violoncello und Klavier. (Erstaunlicherweise schrieb man im 19. Jahrhundert für das Cello keine Solosonaten mehr) Das vorliegende Programm bietet dazu prachtvolle Beispiele: Johannes Brahms‘ Sonate op. 38, deren erster Satz gern mit einer Pastorale verglichen wird, ist durchtränkt von elegischen Farben; das Finale hingegen blickt zurück in die musikalische Vergangenheit, worin ein Thema kontrapunktisch an zwei Themen aus Bachs »Kunst der Fuge« anklingt. Majestätisch die A-Dur-Sonate von César Franck, ursprünglich der Violine zugedacht, birst sie vor emotionaler Kraft, virtuoser Wucht und innerer, satzübergreifender Spannung. Die beiden Interpreten Emanuel Wehse und Christian Petersen sind durch ihre internationale Podiumserfahrung jedenfalls die besten Garanten dafür, uns aus dem Vorliegenden einen zauberhaften wie wirkungskräftigen, sehr romantischen Duo-Abend zu schmieden. Aber: »Wir wollen uns selbst zurücknehmen und lieber die Musik sprechen lassen. Das Ego darf nicht im Vordergrund stehen.« (E. W.) |
Karten | Preise | Vorverkauf |
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Freitag 29. April 2016 | |
17:00–19:30 classic-clip 2016 – Präsentation Videowettbewerb. (Freier Eintritt) |
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20:00 Uhr | |
Blendwerk |
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Ragna Schirmer und Christian Brückner |
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Ein szenischer Abend über den Augenarzt John Taylor mit Musik seiner beiden Patienten Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel |
Der Augenarzt und Chirurg John Taylor (1703-1772) ist hierzulande wenig bekannt, in England hingegen eine umstrittene Geschichtspersönlichkeit. Er reiste mit seinem Wohnwagen durch die Lande und führte vor Publikum obskure Schau-Operationen an zahlungskräftigen Patienten durch; beim Abnehmen der Augenbinde hatte der Chirurgus bereits wohlweislich die Stadt verlassen. In dem szenischen Abend mit Ragna Schirmer und Christian Brückner – bekannt als »The Voice«, u. a. als Synchronstimme für den Hollywood-Star Robert de Niro – entrollt sich die Lebensbeichte dieses hochstaplerischen Chevaliers der Medizin. Doch eine klanggewaltige Anklage bäumt sich dagegen auf: Ragna Schirmer wird zu seiner Richterin am Klavier – mit den Händelschen Chaconne-Variationen, Bachs Chromatischer Fantasie und Fuge, den Goldbergvariationen … Die Wucht dieser Musik scheint Taylor in die Knie zu zwingen. Aber wie dieser Scharlatan den schlimmen Zustand seiner »Patienten« immer wieder für sich ins rechte Licht zu setzen versucht – Bach in seiner Weltabgewandtheit und Todessehnsucht, Händel als optimistischer Spekulant, selbst noch im Angesicht einer aussichtslosen Operation – das wird auf dieser Bühne ungemein packend vorgeführt. |
Karten | Preise | Vorverkauf |
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Samstag 30. April 2016 | |
11:00 Öffentliche Probe – Erleben Sie die Proben für die Konzerte. (Freier Eintritt) | |
16:00 Preisverleihung classic-clip 2016 | (Freier Eintritt) |
17:00–19:30 classic-clip 2016 – Präsentation Videowettbewerb. (Freier Eintritt) | |
19:20 young persons guide – Konzerteinführung |
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20:00 Uhr | |
Kunst der Fugen |
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delian::quartett Ragna Schirmer Klavier |
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Johann Sebastian Bach Contrapuncti aus »Die Kunst der Fuge« BWV1080 in der Fassung für Streichquartett Tigran Mansurjan »Testament« – Lento für Streichquartett Ferruccio Busoni Elegie für Klavier No.3 César Franck Prélude, Choral et Fugue für Klavier delian::quartett – Adrian Pinzaru, Andreas Moscho Violine Georgy Kovalev Viola Miriam Prandi Violoncello |
Für César Franck und Feruccio Busoni blieb der göttliche Johann Sebastian Bach stets überhöhender Leitstern ihrer musikalischen Welt. Aus seinem unermesslichen Brunnen schöpften sie Eigenständiges, aber auch überraschend Kühnes. Entdecken wir in Francks »Prélude, Choral et Fugue« virtuose Spielfreude, polyphones Denken und kraftvolle Themenzeichnung, umflort von weichschmeichelnden Endungen und verschwimmenden Tönungen, so liegt in Busonis Choralvorspiel »Meine Seele bangt und hofft zu Dir …« ein eher düster vibrierendes, sich klaviertechnisch an Liszt reibendes Stück vor. Für unsere »Artist in Residence« Ragna Schirmer Gelegenheit, ihre ganze musikalische Erfahrung in die Waagschale zu werfen. Davor, dazwischen und danach werden beide Werke vom reinen Strahl der »Kunst der Fuge« gleichsam angerührt, vom mächtigen Druck der Spätromantik und Frühmoderne förmlich befreit. Unkonventionell die Besetzung des Bach’schen Abschiedswerkes. Es kommt dem makellosen Spiel des delian::quartetts, dem seitens der FAZ eine »wundervolle Klanglichkeit und erstaunliche Plastizität der Strukturen« attestiert wurde, in idealer Weise zupass. Ein Abend voller Fugenkunst, ungewöhnlich, spannend und entdeckungsreich in seiner gewagten Kombination! |
Karten | Preise | Vorverkauf |
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Sonntag 1. Mai 2016 | |
16:00 Öffentliche Probe – Erleben Sie die Proben für die Konzerte.(Freier Eintritt) | |
17:00–19:30 classic-clip 2016 – Präsentation Videowettbewerb (Freier Eintritt) | |
19:20 young persons guide – Konzerteinführung |
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20:00 Uhr | |
Wien – Moskau |
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delian::quartett Ragna Schirmer Klavier |
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Joseph Haydn Streichquartett h-Moll op.33,1 »Russisches Quartett« Franz Schubert Streichquartett Nr. 4 C-Dur D 46 Dmitri Schostakowitsch Klavierquintett g-Moll op.57 |
Schostakowitsch brachte sein einziges Klavierquintett am 23. November 1940 im Kleinen Saal des Moskauer Konservatoriums zur Uraufführung. Er selbst spielte den Part am Flügel. Es sollte sein größter Triumph werden. Denn ein Jahr danach wurde sein Opus 57 mit dem Stalinpreis 1. Klasse ausgezeichnet und mit 100.000 Rubel vergoldet. Die kulturpolitische Verfemung seines künstlerischen Schaffens hatte wenigstens ab da eine Zeitlang ihre Ruhe. Kundige Ohren können bei ihm aber immer noch, auch hier, eine untergründige »Kritik« an den bestehenden Verhältnissen mitschwingen hören … Diese Schwingungen und Energien aufzunehmen und in einen unverwechselbaren, dynamischen Ensemble-Klang umzusetzen, liegt im Bestreben der Delians ganz vorne. Ihre vielfach gepriesenen Einspielungen der Haydn-, Beethoven- und Schubert-Quartette belegen dies ebenso wie ihr Zusammenwirken mit anderen Künstlern von internationalem Rang. Für die großen Klavierquintette konnten und können sich diese »rising-stars« auf dem Felde anspruchsvoller Kammermusik so prominente Namen wie Menahem Pressler, Igor Kamenz, Anatol Ugorksi leisten. Für das Musikfest steigt nun Ragna Schirmer in den Ring! |
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Bauer & Hieber bei Musik Eichler, Ständeplatz 13, |