Musik schwingt wie keine zweite Kunst in den Dimensionen Zeit und Raum. Sie verwandelt Noten in Klänge, Bewegung in Rhythmus und Melodie, Gegenstände in Klangkörper, versetzt Räume in Hall und Widerhall und akustische Phänomene in tiefgründige Erlebniswelten. Musik ist damit zugleich Kommunikation – Kommunikation einer Art, wie sie in der Begegnung von Menschen ohne Vergleich ist.
Der Konzertverein Kassel will mit seinen Veranstaltungen intensive Begegnungen herstellen. Er will Anregungen und Erfahrungen vermitteln und das Erlebnis von Musik in einem breit aufgefächerten Spektrum möglich machen, das immer wieder Vertrautes mit Neuem kontrastiert und verbindet: Die Faszination des musikalischen Augenblickes soll in vielen Facetten zum Schwingen kommen.
Die Projekte und Kooperationen des Konzertvereins zeigen ein jeweils ganz eigenes Profil. Besonders liegt es uns am Herzen, Kindern und Jugendlichen musikalische Welten zu eröffnen, zu denen sie sonst kaum Zugang haben. Allen Veranstaltungen gemeinsam ist die Absicht, Publikum und Musiker:innen in eine außergewöhnliche, im besten Fall unvergessliche Konzertatmosphäre zu versetzen, die den Augenblick der Begegnung weitet und zum Erlebnis macht.
Konzertsaal documenta-Halle
Vogler Quartett - Konzert unter Coronabedingungen (2021)
Öffentliche Probe: Morgenstern Trio
Öffentliche Probe: Morgenstern Trio
Ragna Schirmer und das Puppentheater Halle
Young Persons Guide. Szenische Einführung
Präsentation Videowettbewerb classic-clip
Musikfest-Lounge in der documenta-Halle
documenta-Halle am Friedrichsplatz
Das Musikfest Kassel macht – nach einer »Zwangspause« im documenta-Jahr – im nächsten Mai erneut die documenta-Halle zum Konzertsaal und widmet sich dabei seinem zentralen Anliegen: Klassische Konzertkultur in einer außergewöhnlichen Architektur mit neuen Wahrnehmunghorizonten zu verbinden. Wie immer sind prominente Klassik-Stars zu Gast: In diesem Jahr zum wiederholten Male die bekannte Pianistin Ragna Schirmer mit dem Percussionisten Matthias Daneck, ebenso der international gefeierte Cellist Claudio Bohórquez mit Péter Nagy am Klavier. Dazu zählt inzwischen auch der pianistische Senkrechtstarter Florian Noack aus Belgien. Nicht zu vergessen: das Eliot Quartett, eines der erfolgreichsten Kammermusikensembles der jüngeren Generation, das in den letzten Jahren die Konzertsäle Europas und Amerikas erobert. Schon vor vier Jahren gab es sein Debut beim Musikfest Kassel!
Die Programme umkreisen in diesem Jahr das Werk eines der berühmtesten Exilanten des vergangenen Jahrhunderts: Sergej Rachmaninov. Brillant und hochvirtuos, und doch zugleich tiefgründig und tieftraurig sind seine
Kompositionen, die der aristokratisch auftretende »godfather of piano« hinterlassen hat. Nach einer sich fatal auswirkenden Geringschätzung seiner Werke, vorzugsweise hervorgerufen durch die europäische Musikavantgarde, erreicht seit gut einem Vierteljahrhundert endlich auch ihn die gebührende Anerkennung und Begeisterung. Rachmaninovs 150. Geburtstag wird von der Musikwelt am 1. April gefeiert!
Mit Spannung werden zudem neue Video-Clips erwartet. Bereits im November 2022 wurde der Wettbewerb Classic-Clip zum mittlerweile siebten Male ausgeschrieben. Diesmal sind Sätze aus Igor Strawinskys Orchestersuite No. 2 die Inspirationsquelle für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. An jedem Tag des Festivals werden die neuen Filme im Videokabinett bei freiem Eintritt gezeigt. Und bereits abends ab 18 Uhr lädt die Musikfest Lounge mit kleinen kulinarischen Extravaganzen und staunenmachenden Einführungen von young persons guide zur Einstimmung auf den Konzertabend.
Ihr Musikfest-Team
Dienstag 16. Mai 2023 ∙ documenta-Halle
ab 18 Uhr Musikfest Lounge
19 Uhr Konzert
Das Morgenstern Trio mit Werken von Lili Boulanger, Frank Martin, Sergej Rachmaninov, Mel (Mélanie) Bonis und Maurice Ravel.
Stefan Hempel, Violine ∙ Emanuel Wehse, Violoncello ∙ Catherine Klipfel, Klavier
Publikum und Presse feiern das Morgenstern Trio für höchsten kammermusikalischen und technischen Anspruch: es fasziniert mit gereiften Interpretationen und der Ausarbeitung feinster Nuancen. Vor allem die unüberhörbare Lust am gemeinsamen Ausdruck, die stets spürbare Neugier, die Unmittelbarkeit der Spielfreude der drei Musiker ziehen das Publikum in ihren Bann, nicht zuletzt bei seinen zahlreichen gefeierten Tourneen durch die Vereinigten Staaten. Die reizvollen Gegensätze der Gattung in einem homogenen Gesamtklang auszubalancieren, ist die große Herausforderung beim Klaviertriospiel. Durch ebenso gewissenhafte wie kreative Beschäftigung mit dem Repertoire gelingt es dem
Morgenstern Trio immer wieder auf beeindruckende Weise, dieses Ideal Wirklichkeit werden zu lassen. So zieht es seine Zuhörer mit jedem Takt in Bann: Unvergleichlich, unvergeßlich!
Mittwoch 17. Mai 2023 ∙ documenta-Halle
ab 16 Uhr Präsentation Videowettbewerb CLASSIC-CLIP
ab 18 Uhr Musikfest Lounge
19 Uhr Konzert
Claudio Bohórquez (Violoncello) und Péter Nagy (Klavier)
mit Werken von Robert Schumann, Sergej Rachmaninov, Antonin Dvořák
und Johannes Brahms.
»Do not waste your time with music that is ignoble.
Life is too short.« (Sergej Rachmaninov)
Der in Deutschland geborene Cellist peruanisch-uruguayischer Abstammung zählt zu den gefragtesten Musikern seines Fachs. Als Schüler von Boris Pergamenschikow war Claudio Bohórquez schon früh bei internationalen Wettbewerben wie dem Tschaikowsky-Jugendwettbewerb in Moskau oder dem Rostropowitsch-Wettbewerb in Paris erfolgreich. Neben zahlreichen CD-Einspielungen, Rundfunkaufnahmen und Fernsehauftritten wirkte Claudio Bohórquez als Interpret für den Soundtrack von Paul Englishby zum Film »Ten Minutes Older – The Cello« mit, der weltweit in den Kinos zu sehen war. Gemeinsam mit dem Maler Klaus-Peter Kirchner entwickelte Claudio Bohórquez das Installations-Projekt
»Raum für Pablo Casals« als Hommage an diesen großen Cellisten. Im Juli 2018 erschien bei Berlin-Classics eine CD mit den Sonaten von Johannes Brahms und einigen Bonustracks gemeinsam mit Claudio Bohórquez‘ Duo-Partner Péter Nagy.
(Fotos: Gina Gorny, kocka focuspoint)
Donnerstag 18. Mai 2023 ∙ documenta-Halle
ab 16 Uhr Präsentation Videowettbewerb CLASSIC-CLIP
ab 18 Uhr Musikfest Lounge
19 Uhr Konzert
Duo Piacussion: Ragna Schirmer (Klavier) und Matthias Daneck (Percussion) Beethoven: Fantasie op. 77 ∙ Ravel: Miroirs ∙ Mussorgsky: Souvenir d’enfance, Ninja et Moi, Première Punition ∙ Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung
»Music is enough for a lifetime – but a lifetime is not enough for music.« (Sergej Rachmaninov)
Ragna Schirmers Mut und Lust auf Genres, die nicht unbedingt zu ihrem »Metier« zählen, gehören inzwischen zu ihrem Markenzeichen. Ein neues szenisch-musikalisches Experiment ist ihre Zusammenarbeit mit dem Percussionisten Matthias Daneck. Als »Duo Piacussion« treten beide seit 2022 auf. Die beiden Musiker spüren dem Rhythmus in bedeutenden Klavierkompositionen nach, gehen mit ihm kreativ um und erweitern ihn auf vielfältige Weise. Sie bedienen sich hierzu sowohl der Vorlagen durch vom Komponisten selbst markierte Akzente als auch der vorhandenen Adaptionen mancher Klavierstücke aus dem Orchestergenre – denn dort tritt mittels der
Verwendung des Schlagwerks die Intention der Komponisten deutlich zutage. Ein mitreißender Effekt: Musikalische »Bilder«, die sich gleichsam zu einem »Spiegel« ihrer selbst spannungsvoll verdichten.
(Fotos: David Schönhaus, Maike Helbig)
Freitag 19. Mai 2023 ∙ documenta-Halle
ab 16 Uhr Präsentation Videowettbewerb CLASSIC-CLIP
ab 18 Uhr Musikfest Lounge
19 Uhr Konzert
Florian Noack am Klavier im Dialog mit Franz Schubert,
Sergej Rachmaninov, Nikolaj Rimskij-Korsakov.
»I cannot cast out the old way of writing and I cannot acquire the new.« (Sergej Rachmaninov)
Florian Noack wurde 1990 in Brüssel geboren. Im Alter von zwölf Jahren kam er im Rahmen des Programms für »herausragende junge Talente« an die Chapelle Reine Elisabeth. Im Fortgang seiner Karriere wurde bei rund 20 internationalen Wettbewerben ausgezeichnet, so auch beim Internationalen Rachmaninov-Wettbewerb, beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb und beim Internationalen Musikwettbewerb Köln. Florian Noack fiel sehr schnell durch seine Leidenschaft für seltene Werke des romantischen und postromantischen Repertoires auf. So stehen auf seinen Konzertprogrammen oft Komponisten wie Ljapunow, Alkan, Medtner und Dohnányi. In der Tradition von großen Pianisten der Spätromantik transkribiert Florian Noack Orchesterwerke für sein Instrument und bringt sie in dieser hochvirtuosen Gestalt
zur Aufführung. Wie bei Liszt wird hier der Horizont des technisch Möglichen immer wieder experimentell überschritten und entgrenzt. Es sind Paradestücke nur für wenige Pianisten, nämlich solche, die auf einer extrem anvancierten Ebene oberhalb jeder technischen Materialgebundenheit souverän zu agieren vermögen.
(Foto: Danilo Floreani)
Samstag 20. Mai 2023 ∙ documenta-Halle
11 Uhr Preisverleihung Videowettbewerb CLASSIC-CLIP 2023
ab 18 Uhr Musikfest Lounge
19 Uhr Konzert
Das Eliot Quartett mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Sergej Rachmaninov,
Dmitri Schostakowitsch
Maryana Osipova, Violine ∙ Alexander Sachs, Violine ∙ Dmitry Hahalin, Viola ∙ Michael Preuss, Violoncello
»Music is the sister of poetry and her mother is sorrow.«
(Sergej Rachmaninov)
Das international besetzte Eliot Quartett – die Mitglieder stammen aus Russland, Kanada und Deutschland – wurde 2014 in Frankfurt gegründet und zählt bereits vier Jahre später zu den profiliertesten Streichquartetten der jüngeren Generation. Es ist Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe. Vor allem im Jahr 2018 machten die jungen Musiker mit einer Bilanz von insgesamt vier Preisen renommierter Wettbewerbe auf sich aufmerksam: Einem 2. Preis beim Mozartwettbewerb Salzburg folgte der 2. Preis bei der Melbourne International Music Competition, sodann der Preis des Deutschen Musikwettbewerbs (mit nicht weniger als 3 Sonderpreisen) sowie schließlich der 1. Preis (mit Sonderpreis für die beste Werkinterpretation) bei der Karol Szymanowski Competition. Jeder der vier jungen
Musiker verfolgt zudem eine beachtliche individuelle Instrumentalkarriere, die sich auf deutschen und internationalen Podien abspielt. Alfred Brendel über das Eliot Quartett: »Ihre Aufführung von Beethoven’s Opus 132, vor allem des perfekt duchgehaltenen und berührenden langsamen Satzes, war eine der überzeugendsten, die ich je gehört habe.« (Foto: Kaupo Kikkas)
Sonntag 21. Mai 2023 ∙ documenta-Halle
ab 16 Uhr Präsentation Videowettbewerb CLASSIC-CLIP
ab 18 Uhr Musikfest Lounge
19 Uhr Konzert
Florian Noack, Klavier und das Eliot Quartett mit Maryana Osipova, Violine ∙ Alexander Sachs, Violine ∙ Dmitry Hahalin, Viola ∙ Michael Preuss, Violoncello mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Sergej Rachmaninov und Erich Wolfgang Korngold.
Das Musikfest endet schwungvoll mit einem denkbar virtuosen Finale.
»Music comes straight from the heart and talks only to the heart: it is love« (Sergej Rachmaninov)
Florian Noack (Foto: Monika Lawrenz)
Musikfest Kassel 2023 – Programmänderungen vorbehalten.
Ragna Schirmer · Lars Vogt · Matthias Kirschnereit ∙ Konstantin Scherbakov ∙ Oliver Triendl · Christoph Berner · Christian Petersen ∙ Florian Noack ∙ Michael Kravtchin ∙ Natalia Ehwald ∙ Alexej Gorlatch
Mira Wang · Tatjana Masurenko ∙ Ingolf Turban ∙ Felicia Terpitz ∙ Pauline Sachse ∙ Fedor Rudin
Wolfram Geiss ∙ Emanuel Wehse
Vogler Quartett · Klenke Quartett · Quatour Danel ∙ Quatuor sine nomine ∙ Minguet Quartett · Quatuor Diotima ∙ vision string quartett ∙ Delian Quartett ∙ Henschel Quartett ∙ Eliot String Quartet
Trio con Brio Copenhagen · Trio opus 8 ∙ Trio Déjà Vu ∙ Morgenstern Trio
Werner Güra · Salome Kammer · Klaus Mertens · Melanie Diener ∙ Benjamin Appl ∙ Traudl Schmaderer ∙ Ada Ferfecka ∙ André Schuen
Christian Brückner · Agnes Mann ∙ Marie Claire Ludwig ∙ Thomas Bockelmann ∙ Karl Gabriel von Karais · Jochem Wolff
Mithras-Oktett · Quintette Faust · Spohr-Ensemble Kassel ∙ Heinz Sauer, Saxofon & Michael Wollny, Klavier ∙ Puppentheater Halle
Konzertverein Kassel e. V.
Vorstand: Walter Lehmann (Vorsitzender)
Karl Gabriel von Karais (Schriftführer)
Petra Woodfull-Harris (Schatzmeisterin)
Adresse: Konzertverein Kassel e. V.
Am Gutshof 9
34270 Schauenburg - Hoof
www.konzertverein-kassel.de